Romanhefte / Groschenromane von Isaac Asimov

Zu den Teilen meiner Asimov-Sammlung, die ich als abgeschlossen betrachte, gehört die Rubrik "Romanhefte". In den 50ern/60ern, zur Blütezeit der sogenannten "Groschenromane" gab es auch einige Science Fiction Serien, hauptsächlich von Terra (Moewig Verlag) und Utopia (Erich Pabel Verlag, Rastatt).

14 Hefte mit Science Fiction von Asimov liegen mir vor; wie immer bin ich auch an dieser Stelle für weitere Informationen dankbar, insbesondere genaue Erscheinungstermine oder Information über mögliche DDR-Ausgaben (mir sind keine bekannt). 

"Der Tausendjahresplan"-Zyklus (4x Terra Sonderband, ca. 1960)

Laut fictionfantasy.de erschien die Reihe Terra Sonderband "im Arthur Moewig Verlag in den Jahren 1958 bis 1965. Die Heftromanreihe wurde ab Nummer 100 als Terra Taschenbuch weitergeführt." Interessanterweise sind auf der Seite jedoch nur 95 Folgen aufgeführt. Ob es Band 96-99 gab, ist mir nicht bekannt.

Die Foundation Trilogie (unter dem Namen "Der Tausendjahresplan"-Zyklus) erschien in vier Teilen: "Terminus der letzte Planet" (Band 22), "Der Galaktische General" (Band 24), "Der Mutant" (Band 26) und "Alle Wege führen nach Trantor" (Band 28). Jeder Band umfasst 96 Seiten. Aufgrund des monatlichen Erscheinenungsrhythmus gehe ich anhand der Band-Nummern davon aus, dass diese vier Bände 1960 erschienen sein müssten. Übersetzt wurde die Reihe von Lothar Heinecke.

Wie ja allgemein bekannt ist,wurde die Foundation Trilogie ursprünglich von Asimov als Reihe von acht Kurzgeschichten im "Astounding Magazine" zwischen 1942 und 1950 veröffentlicht. Eine neunte Geschichte ("The Psychohistorians") als Einleitung wurde später hinzugefügt als die Geschichten zu einer Roman-Trilogie zusammengefasst wurden.

Im folgenden eine Übersicht über die neun Foundation Kurzgeschichten, ihre Verteilung auf die drei ursprünglichen Foundation Romane und die hier beschriebenen Heftromane:

Kurzgeschichte Roman Romanheft
The Psychohistorians (1951) Foundation Part I:
The Psychohistorians
---
Foundation
(Mai 1942)
Foundation Part II:
The Encyclopedists
Terminus, Seite 4-35
Bridle and Saddle
(Juni 1942)
Foundation Part III:
The Mayors
Terminus, Seite 35-79
The Wedge
(Oktober 1944)
Foundation Part IV:
The Traders
Terminus, Seite 79-95
The Big and the Little
(August 1944)
Foundation Part V: The Merchant Princes General, Seite 3-40
Dead Hand
(April 1945)
Foundation and Empire Part I: The General General, Seite 40-94
The Mule (2 parts)
(Nov./Dez. 1945)
Foundation and Empire Part II: The Mule Mutant, Seite 3-95
Now you see it---
(Januar 1948)
2nd Foundation Part I: Search by The Mule ---
---and now you don't. (3 parts)
(Nov/Dez.'49/Jan.'50)
2nd Foundation Part II: Search By The Foundation Alle Wege, Seite 3-93

"Der Weltraum-Detektiv" (als Paul French, 6x Terra Utopische Romane, ca. 1962)

Die sechsteilige Reihe um den Space Ranger David Starr, besser bekannt als Lucky Starr, veröffentlichte Asimov unter dem Pseudonym Paul French im Zeitraum von 1952 bis 1958. Die Abenteuerserie ist an jugendliche Leser gerichtet und versucht auch Wissen über dei verschiedenen Planeten unseres Sonnensystems bis hin zum Saturn zu vermitteln. Die Serie war ursprünglich als Grundlage für eine Fernsehserie gedacht, die letztendlich aber doch nicht zustande kam.

Der Moewig Verlag veröffentlichte die 6 Bände als Romanhefte in der Serie "Terra Utopische Romane" als Band 277, 279, 282, 285, 287 und 290.

Terra Utopische Romane erschien laut fictionfantasy im Zeitraum von 1957 bis 1968. Es gab 555 Folgen, die im wöchentlichen Publikationsrhythmus erschienen. Die Lucky Starr Romane müssten demnach etwa 1962 erschienen sein. Die Hefte umfassen jeweils 64 Seiten und wurden von Heinz Zwack übersetzt.

Aus dem Editiorial des ersten Heftes geht bereits hervor, dass Paul French ein Pseudonym von Asimov ist. Warum der Name Asimov nicht auf der Titelseite erwähnt wird, bleibt unklar.

Die Heftromanveröffentlichung ist die erste deutschsprachige Veröffentlichung dieser Serie. Die spätere Taschenbuchausgabe bei Bastei Lübbe benutzt eine Übersetzung von Jens Rösner.

 

 

2x Utopia Großband

Laut fictionfantasy erschien die Serie Utopia Großband im Zeitraum von 1954 bis 1963 im Erich Pabel Verlag und wurde ab Band 197 umbenannt in Utopia Sonderband. Was durchaus sinnvoll ist, denn die Hefte sind eigentlich eher ein Stück kleiner als viele andere Romanhefte, der Begriff Großband also eher irreführend.

Die Serie erschien vierzehntäglich, und es gab zwei Bände mit Asimov-Romanen, Nr. 73 ("Am Ende der Ewigkeit") und 174 ("Mord unter fremder Sonne").

 

73: Am Ende der Ewigkeit (ca. 1957/8?)

Hierbei handelt es sich um den deutschen Erstdruck des Romans The End of Eternity, übersetzt von Rainer Eisfeld. Das Heft umfasst 104 Seiten, was für diese Serie wohl eher ungewöhnlich viel ist. Es fällt ins Auge, dass der Titel "Am Ende der Ewigkeit" von späteren Übersetzungen ("Das Ende der Ewigkeit") abweicht. Der Grund dafür ist mir nicht offensichtlich.

 

174: Mord unter fremder Sonne (ca.1962/3?)

Das Heft beinhaltet eine Übersetzung von dem ersten Roboter-Roman The Naked Sun in einer Übersetzung von Jesco von Puttkamer, bearbeitet von Gerhard Hoffmann. Es wird keine Angabe dazu gemacht, ob es sich um eine Erstveröffentlichung des 1957 erschienen Romans handelt.

2x Utopia Zukunftsroman

Die Reihe Utopia Zukunftsroman unterscheidet sich von den oben genannten Heften dadurch, dass sie in den späteren Jahren (ab 1965) nicht einen Roman pro Heft beinhaltet sondern thematisch zusammengehörige Kurzgeschichten verschiedener Autoren in einem Heft als Anthologie vereint.

Lauf fictionfantasy handelt es sich dabei um die erste in Deutschland nach dem Krieg veröffentlichte Science Fiction Heftserie, im Zeitraum von 1953 bis 1968 im Pabel Verlag. Die Serie umfasste 595 Bände. Band 506 (Oktober 1966) und Band 592 (Mai 1968) enthalten jeweils eine Geschichte von Asimov.

 

506: Alles dreht sich um die Erde

Das Heft enthält

  • Mack Reynolds: Keine weiteren Beweise (Case Rests)
  • William Tenn: Die Befreiung der Erde (Liberation of Earth)
  • Richard Bernard: Die Stimme der Ednuks
  • R.W. Liersch: Die Laus im Pelz
  • Isaac Asimov: Brutkästen? (Breeds there a man...?)

Dabei nimmt der Asimov-Text auf Seite 29-61 etwas mehr als die Hälfte des 64seitigen Heftes ein. Die Übersetzung stammt von Axel Melhard. der text wurde 1951 erstmals in Astounding veröffentlicht. In deutscher Übersetzung ist die Geschichte auch in der Sammlung "Der Todeskanal" (Utopia Classics Band 47, als dritter Band der dreibändigen Übersetzung von "Nightfall and other Stories") aus dem Jahr 1982 erhalten. Dort ist der Titel "Die Experimentatoren" und die Überstzung stammt von Dr. E. Sander.

 

592: Der Schützling des Planeten (Asimov) / Den Sternen entgegen (Sam Mervin jr.)

Auch in diesem Heft nimmt die Asimov-Geschichte (als Roman bezeichnet) auf Seite 3-44 den größten Teil des Heftes ein. Es handelt sich hier um eine Übersetzung von "Profession" durch Axel Melhard. Der Vorname des Autors wird als "Isaak" angegeben (im Gegensatz zur korrekten Schreibsweise bei Heft 506).

Die Novella wurde in der Juli 1957 Ausgabe von Astounding erstmals veröffentlicht und in die Sammlung "Nine Tomorrows" von 1959 aufgenommen. Von diesem Buch ist mir nur eine deutsche Übersetzung bekannt, nämlich "Unendlichkeit x5" in der "Terra Science Fiction Stories Sonderreihe" (Band 109 bei Moewig), wo jedoch nur 5 der ursprünglichen 9 Geschichten enthalten sind; u.a. fehlt "Profession". Das Romanheft könnte also die bisher einzige deutsche Übersetzung des Textes beinhalten.